Die Unberechenbarkeit des Kurses macht uns bei der Wahl des richtigen Fahrwerkes aber nach wie vor zu schaffen. Die schnell wechselnden Fahrbahnverhältnisse und Wetterkapriolen provozieren einen Reifenpoker, der oft erst kurz vor dem Start entschieden wird. Bisher setzten wir regelmäßig auf Intermedia Reifenmischungen, oft in der Hoffnung, damit auf der gesamten Streckenlänge kontinuierlich Vorteile einfahren zu können. Stück für Stück wenigstens…sofern alles andere auch mitspielt.
Gernot (Der "Dude"), ein alter Haudegen und bestens bekannter All-Time-Racer , dem die langjährige Erfahrung aus dem braungebrannten, zerfurchten Gesicht abzulesen ist, klärt uns bei einem amikalen Werkstattbier dazu erschütternd auf:
" Du musst permanent höllisch aufpassen. Der Kurs setzt sich aus so vielen Unbekannten zusammen, und macht es nahezu unmöglich ein perfektes Set-up für eure Rennmaschine zu finden. Passt du einmal zu wenig auf, und damit meine ich auch eine nur eine einzige, kleine Unaufmerksamkeit…wie das kuze, lässige Winken des Fahrers zum Publikum, oder einmal im falschen Moment einen Tick zu lange aufs Armaturenbrett geschaut (warum ist der Öldruck so gering !), schon fordert die Unbarmherzigkeit der Strecke ihren Tribut von Mensch und Material. Hast du den Start einmal hinter dich gebracht, dann bist du auf der Strecke völlig auf dich alleine gestellt. Vollste Konzentration auf Kurven und Motor ist dann angesagt. Du musst eine Einheit mit Maschine und Strecke werden- das ist wahres Rennkarma auf ganz hohe Stufe. Keine Fehler machen und immer ein gutes Gefühl während des ganzen Rennens haben, dann bist du auch mental stark genug um diese Prüfung zu bestehen. Viele nehmen die Herausforderung zu leichtfertig oder haben nur ungenügendes Material. Hast du versehentlich die falsche Oktanzahl im Tank, und dann schlägt auch noch während dem Lauf das Wetter um, vielleicht auch mehrmals die Ideallinie durch die Schikane verpatzt, dann genügen schon ein- zwei Verbremser dass du nur mehr mit dem stumpfen Schwert der Hoffnung bewaffnet, im Ziel auf das Versagen der Anderen warten musst, um nicht in ewige Vergessenheit zu geraten."